07.11.2013 Wallastour
Die diesjährige Herbsttour sollte wieder an die Ems
gehen. Das für die meisten zentral gelegene Haren wurde
als Startpunkt bestimmt, da auch im November hier noch
die Möglichkeit besteht die Boote zu Wasser zu
lassen.
Das Boot mit der weitesten Anreise, die Black Pearl, war
als erstes vor Ort. Da im Rheinland sehr unbeständiges
Wetter herrschte und auf der Fahrt durch das Ruhrgebiet
kräftige Regenfälle die Fahrt erschwerten, begab sich
der Eigner direkt ans auftakeln.
Währenddessen reiste die Najade an, die Gleiches tat.
Auch die Leonie und Smurf trafen im Hafen ein, während die anderen Boote zu Wasser gelassen wurden.
Das nächste Boot, die Hii…, wurde mit Spannung
erwartet. Skipper Alfred hatte seinen langjährigen
Begleiter, den 90PS Honda Außenborder, verkauft und
wollte die anderen mit seiner aktuellen Motorisierung
überraschen.
Spekuliert wurde von den anderen viel, aber alle hätten
nie mit dem gerechnet was letztendlich am Spiegel hing,
ein prähistorischer 30PS Evinrude Zweitakter aus dem
Fundus. Fachgerecht mit kettensägengeschnitzten
Kanthölzern am Boot bewegte das Boot aber zum
Liegeplatz.
Die Dunkelheit setzt zu dieser Jahreszeit schnell ein. Daher drehte nur der Evinrude eine Runde durchs Hafenbecken während die anderen Skipper sich geeignete Attribute für den Evinrude ausdachten. Mehrheitlich einigte man sich auf Pürierstab. Auf einen Liegeplatz bei den „Kleinen“ verzichteten wir aber, so dass alle 5 Boote nebeneinander lagen.
Einige gingen in die Stadt zum Steakhaus am Dom. Dessen kroatischer Besitzer bereitete köstliche Gerichte und erzählte die ein oder andere Geschichte zur Völkerverständigung.
Im Anschluss versammelten sich alle Skipper auf der Smurf und genehmigten sich bei angeregten Gesprächen rund ums Boot den einen Nachttrunk.
08.11.2013
Ein Boot fehlte noch in der Gruppe, die Balu als
Boots-Neuzugang mit Alt-Mitglied Thomas. In diesem Jahr
musste die liebgewonnene Korfu einer Flipper
weichen.
In den frühen Morgenstunden machte sich Thomas auf den
Weg nach Haren und traf ein nachdem die anderen durch das
Frühstück gestärkt mit kräftigen Händen halfen auch
das letzte Boot ins Wasser zu bringen.
Die 6 Boote machten sich bei tollem Wetter auf den Weg stromabwärts Richtung Schleuse Hilter. Da nicht geschleust werden sollte bogen 5 Boote in den Altarm und fuhren gemütlich bis zum Wehr. Die Hii… entschloss sich schon vorher zur „Blauen Donau“ zu fahren um auf die anderen zu warten. Lange brauchte er das nicht zu tun, denn nachdem die anderen Boote wie auf der Ems waren, ging es „AK voraus“ zur Mittagspause.
Auf dem Weg zum eigentlichen Ziel machten die Boote kurz im Hafen Haren fest um mitgebrachtes Brennholz aufzunehmen, welches für den Abend gedacht war.
Auch die schnellen Boote begleitenden die Hi… in moderater Fahrt zur Schutzhütte im Altarm vor der Schleuse Hüntel.
Die Schutzhütte wohlbekannt von vorigen Fahrten hat
keinen Steg. Die Najade legte als erste an der
Uferböschung an und wurde unmittelbar gegen die doch
recht starke Strömung der Ems gesichert.
Nach und nach suchten die übrigen Boote einen Platz am
Ufer. Anker wurden ausgebracht um zusätzlichen Halt zu
geben. Bereits fest liegenden Boote als auch jede
erdenkliche natürliche Hilfe wurde in Anspruch genommen
bis alle eine Möglichkeit hatten an Land gehen zu
können.
Das Zurechtmachen der Hütte ging Hand in Hand. Während einer das Schwedenfeuer entzündete, ein anderer den Feuerkorb vorbereitete, hingen die anderen Planen an die Hütte um vor der aufkommenden Kälte einen Schutz zu bekommen.
Noch vor Einbruch der Dunkelheit standen 2 Grills bereit und die Köstlichkeiten unseres Fleischermeisters wurden ihrer Bestimmung zugeführt.
Nicht zu vergessen ( J ) die glorreiche Idee auf einem Schwedenfeuer die schwere Bratpfanne zu erhitzen um delikate Bratkartoffel als sinnvolle Nahrungsergänzung zum Grillfleisch zu brutzeln.
In der Nacht setzte starker Regen ein, der von einem ausgewachsenen Sturm begleitet wurde.
09.11.2013
Glücklicherweise verzog sich beides zum Morgen.
Nach dem Frühstück ging es daran die Hütte und den Platz drum herum wieder in den Zustand zu versetzen wie wir ihn vorgefunden hatten.
Der Tross machte sich auf den Weg durch die Schleuse Hüntel Richtung Meppen. Vor dem Abzweig zum Yachthafen fuhren die Boote bis zum Ende eines weiteren Altarms um dort Kaffeepause zu machen.
Gestärkt wurde das kurze Stück zum Yachthafen Meppen angegangen. Der Hafenmeister wurde telefonisch von unserer Anwesenheit informiert und obwohl die dortige Grillhütte bereits außer Betrieb war, erlaubte er uns den Windschutz wieder zu montieren, damit wir auch in dieser Nacht einen Platz zum Aufhalten hatten.
Während der Feierlichkeiten konnte man einen dumpfen
Knall hören. Kurz darauf hörten wir Martinshörner.
Neugierig schauten wir in deren Richtung und bemerkten
einen hellen Lichtschein. Der einsetzende Regen
behinderte die Sicht und erst spät erkannten wir, dass
am Ende des Hafens ein Boot in Flammen stand.
Die Feuerwehr löschte das Boot, versäumte aber die
verbliebene Unterschale an Land zu bringen, so dass
eindringendes Wasser das Heck unter Wasser brachte und
leider breitete sich dadurch Benzin im Hafen aus.
10.11.2013
Am Morgen regnete es noch. Ein im Hafen ansässiger
Ausbilder bot uns seine bereits eingeheizte Hütte für
das Frühstück an.
Auf dem Petroleumofen wurde Rührei gekocht, alle Skipper
breiteten ihre Frühstücksutensilien aus und es wurde
sich für den Tag gestärkt. Natürlich wurde auch hier
die Grillhütte wieder zurückgebaut und alles
aufgeräumt. Man will ja schließlich noch mal wieder
kommen.
Einen letzten Blick auf das Wrack werfend, verließen die Boote den Hafen und fuhren bei strahlendem Sonnenschein zur Schleuse.
Nach kurzer Wartezeit wurde geschleust. Eigentlich sollte
der Schlusskaffee in der „Blauen Donau“ getrunken
werden, aber kurzfristig entschloss man sich wegen der
Wetterprognose doch direkt den Hafen Haren anzulaufen um
die Boote trocken aus dem Wasser holen zu
können.
Leider überraschte uns genau in der Einfahrt zum Hafen
ein heftiger Schauer, dass doch im Nieselregen geslippt
werden musste.
Aber auch das klappte dank der Routine reibungslos.
Der Hafenmeister leistete uns beim Kaffee Gesellschaft und ließ uns noch schnell die Portemonnaies öffnen um Liege- und Slipgebühren zu kassieren.
Dann wurden die Motoren der Zugmaschinen gestartet und ein Gespann nach dem anderen verließ das Hafengelände.
Das war es dann mit der Saison 2013, oder vielleicht auch nicht für alle….