Abmotoren 06. – 09.11.2015
Am Freitag den 06.11.2015 ging es nachmittags mit 2 Flipper 620 C (Najade und Hii...) von Flachsmeer/Ostfriesland nach Ens/NL.
Heinz war bereits am Vormittag von Ostrhauderfehn mit seiner Leonie nach Ens gestartet und hatte dort geslippt.
Als die beiden Flipper an der sehr guten Slipanlage in Ens an der Balgstuw, die das Zwarte Meer vom Ketelmeer tennt, angekommen waren, wurde es bereits dunkel.
Nach dem problemlosen Slippen ging es durch das Ramsdiep Richtung Schokkerhaven, um der Leonie, die bereits bei Tageslicht Ketelhaven/Flevoland erreicht hatte, zu folgen.
Zu allem Überfluss fing es im Ramsdiep an aus allen
Kübeln zu schütten. Es war nun fast nichts mehr
auszumachen.
Nach einer 180° Kehre zum Verlassen des Ramsdiep ging es
Richtung Süden am Ijsseloog entlang nach Ketelhaven.
Das Finden der Einfahrt des Stichting Yachthaven Ketelhaven bei stockfinsterer Nacht und Sturzbächen war gar nicht so einfach.
Nach vorsichtigem „Herantasten“ war Heinz ausgemacht, der schon mit einem Anleger wartete. Schnell war der Grill entfacht und es kam zu den abendlichen Fachgesprächen.
Am Samstagmorgen hatte sich das Wetter gebessert. Wir
planten durch das Keteldiep in die Ijssel einzufahren, um
Kampen anzusteuern.
Bei der Einfahrt in das Keteldiep beginnt die
Schnellfahrstrecke. Die Motoren durften bis Kampen
zeigen, was können.
Nach kurzem Intermezzo in Kampen ging es weiter Ijsselaufwärts. Zwolle wurde links liegen gelassen. Es sollte nach Hattem gehen. Aufgrund des sehr niedrigen Wasserstandes der schnellströmenden Ijssel wurde Abstand von dieser Idee genommen. Streckenabschnitte auf den man schnell fahren darf wechseln sich mit Abschnitten mit Geschwindigkeitsbeschränkungen ab. Als abendliches Ziel wurde Deventer auserkoren.
Der Yachthafen der Zeil- en Motorbootvereining Deventer im Zandhaven wirkte sehr steril. Es waren kaum noch Boote im Hafen. Dafür hatten die ortsansässigen Enten die Stege reichlich gedüngt.
Nach einer kurzen Schrubborgie war die Gefahr von
Entenscheiße auf den Booten gemildert. Wirklich
begeistern konnte ein AED (Defibrillator) am Bootshaus.
Da sind die Niederländer den Deutschen um Meilen voraus!
Leider befindet sich hier weit und breit kein Baum. Auch
der Gang in den Ort konnte nicht begeistern. Nach langem
Spaziergang kehrten wir mit knurrenden Mägen zu den
Booten zurück. Dank Jann-Fokko stellte sich das Knurren
schnell wieder ein.
Am Sonntagmorgen war nichts zu sehen. Absolut nichts,
denn es herrschte total „dicke Suppe“. Nach kurzer
Beratung der Skipper einigte man sich darauf erst einmal
im Hafen zu bleiben. Das war auch gut so!!!
Grade als die Sonne den Kampf mit dem Nebel richtig
aufnahm, konnte man Motorengeräusche von der Ijssel
wahrnehmen. Ein großer Stahlverdränger wurde von einem
schwarzen Schlauchboot zur Steganlage eskortiert.
Nachdem die Uniformierten den Skipper um den Inhalt
seiner Geldbörse erleichtert hatten, da dieser ohne
Radar im Nebel auf der Ijssel gefahren war, hatten wir
unser Frühstück beendet und die Sonne brach durch.
Als wir ganz sicher waren, dass der Nebel auch wirklich weg war, lach, steuerten wir wieder auf die Ijssel.
Wieder Richtung Süden bis zum Ziel Zutphen. Der Hafen
der WSV Gelre ist mitten in der Stadt gelegen. Er war
aber wegen des Wasserstandes fast nicht anzulaufen. Nur
mühsam gelang es uns die Boote durch den Modder zum
ersten Steg zu bugsieren. Noch mühsamer oder besser
akrobatischer war es, den Steg zu verlassen, um einen
Stadtbummel anzugehen.
Um es vorweg zu sagen:.....sonntags ist im November in
Zutphen nicht so viel los....!
Nachmittags machten wir in wieder in Richtung Norden. Auf Höhe Deventer verlangte der V8 der Leonie nach Brennstoff. Wir liefen erneut den dortigen Yachthafen an, um die Kanister (140 Liter) an Bord der Leonie mittels zweier Schüttelschläuche zu entleeren. Sicherheitshalber machten sich die Skipper von Najade und Hii... zur naheliegenden Straßentanke auf, um auch jeweils 20 l nachzufüllen.
Da der Hafen von Deventer durch die Säuberung am Vorabend seinen Reiz verloren hatte, legten wir wieder ab.
In Veessen sollte es den kleinen Yachthafen Ijsselzicht geben. Mit einbrechender Dunkelheit liefen wir dort ein. Weiter durch den Modder an den Steg.
Die Steganlage war schon etwas betagt und der Aufgang zum
Ufer forderte allen Mut. Die 3 jungen Leute im
dazugehörigen Restaurant wussten auch gar nicht so recht
etwas mit Gastliegern anzufangen. Auf die Frage nach den
sanitären Anlagen führen sie uns in einen Rohbau, der
irgendwann einmal eine Dusche werden soll.
Wie gesagt November, keine Isolierung, aber dafür
Frischluft von draußen.
Es war wieder Steggrillen angesagt. Herrlich. Tolles klares Wetter und ab und zu ein „Brauner“.
Der Montagmorgen weckte uns mit Wind. Es hatte aufgefrischt. Heinz war der erste in der Dusche.... und der Letzte!
Nicht nur die Luft war eiskalt, sondern auch das Wasser! Dann lieber stinken! Waren eh keine Frauen dabei ;)
Nach dem Frühstück ging es weiter Ijsselabwärts Richtung Kampen. Die Boote absolvierten die meisten Kilometer in Marschfahrt. Ab dem Kattendiep war wieder Verdrängerfahrt angesagt. Auf dem Ketelmeer ging auch gar nicht mehr. Die Wellen kamen mit voller Wucht schräg von vorn, so dass die Scheibenwischer auch noch einmal in Aktion treten konnten. In Ens ging das Slippen gewohnt ruhig von der Hand.
Dann traten die 3 Gespanne ihre Heimreise nach Ostfriesland an.