Bei der diesjährigen Herbstfahrt sollte mal wieder ein neues Fahrgebiet erkundet werden.
Alfred schlug deshalb die Gegend um Oste, Schwinge und Este vor, allesamt Nebenflüsse der Elbe. Da diese stromabwärts hinter Hamburg liegen und unreguliert sind, sind es tidenabhängige Gewässer.
Startpunkt sollte Bremervörde am Ende der schiffbaren
Oste sein, Beginn der Tour Freitag der 18.
September.
Werner meldete sich als erster und kündigte an, bereits
Donnerstags anreisen zu wollen und den folgenden Dienstag
anzuhängen, während Jann-Fokkos Betrieb eine Anreise
vor Samstag nach Ladenschluss nicht zuließ, aber der
Dienstag für ihn die Fahrt lohnenswert machte.
Frank den Donnerstag für eine gute Idee, die er aufgrund
der ausgezeichneten Wetterprognosen sogar nochmals nach
vorne verschob und dadurch bereits Dienstags anreiste.
Weiß jetzt jeder, wer wann an und abreiste? Ich frage zum Schluss nochmal ab J.
Die Ankunft wurde vorher beim Hafenmeister Erhard Fees
telefonisch angekündigt. Kein Problem hieß es in
Bremervörde, nur Toiletten und Duschen sind nicht. Wurde
der Container doch in der Vorwoche aus Altersgründen
demontiert und der neue war erst für die Folgewoche
avisiert.
Da 4 Tage ohne Duschen und Toiletten für das Trailerboot
nicht machbar sind, musste eine Lösung her, die sich
beim in Hafennähe gelegenen Oste-Hotel fand. Kurzerhand
wurde dort ein Einzelzimmer gebucht, welches von den
Besatzungen genutzt werden konnte.
Dienstag 15.09.2020
Am frühen Nachmittag kam die Black Pearl dann in
Bremervörde an wo Herr Fees bereits an der Sliprampe
wartete.
Das Boot wurde zu Wasser gelassen, der Trailer auf dem
Gelände des Segelvereins abgestellt.
In den Tagen bis zum Eintreffen der Stöpsel erkundeten Frank und Martina die nähere Umgebung zu Fuß und genossen das trockene Wetter, welches allerdings von einem scharfen kalten Wind begleitet wurde.
Donnerstag 17.09.2020
Donnerstagnachmittag traf auch die Stöpsel ein. Auch
dieses Boot ging problemlos zu Wasser und legte an den
Stegen des Oste Yacht Clubs (www.oycbrv.de, 53°29'04.8"N
9°09'19.1"E) an.
Werner und Ute reisten mit 2 Autos an, da Werner im
Anschluss an die Fahrt noch ein weiteres Ziel im hohen
Norden anfahren wollte und Ute und Stefan die Zeit
hierfür nicht hatten.
Das zweite Fahrzeug wurde dann nach Buxtehude, dem
Zielpunkt der Ausfahrt gefahren und sollte den Kapitänen
die Möglichkeit bieten am letzten Tag die Gespanne zu
holen.
Ein gemeinsames Abendessen im „Haus am See“ beendete
den Tag.
Freitag 18.09.2020
Freitagnachmittag ließ zuerst Alfred die Hii… zu
Wasser. Mit dem Kipptrailer ging dies auch bei niedrigem
Wasserstand.
Anders bei Heinz. Der V8 benötigte dann doch etwas mehr
Wasser in der Oste und so musste er warten bis das Wasser
ausreichen aufgelaufen war, damit die Leonie auch
wirklich schwimmen konnte und nicht im Schlick stecken
blieb.
Für den Abend hatten wir beim Kroaten einen Tisch reserviert, wobei Heinz recht ungeduldig am Tisch saß. Ging die Motortemperatur auf dem kurzen Stück von der Sliprampe bis zum Steg dermaßen hoch, dass auf eine fehlende Kühlung zu schließen war.
Gesättigt hieß es dann Werkzeug raus, Boot
auseinanderbauen. Erste Diagnosen ließen auf einen
defekten Impeller schließen. Leider liegt der beim V8,
sagen wir mal ergonomisch ungünstig, so dass mehr
demontiert werden musste als einem lieb war.
Schlussendlich konnte sich der V8 den technisch visierten
Händen von Alfred und Heinz nicht widersetzen. Die
beiden anderen Handwerker zweiten Grades sorgten
währenddessen für die Getränkeversorgung und die Damen
übernahmen die sozial-kommunikativen Notwendigkeiten.
Samstag 19.09.2020
Mit auflaufendem Wasser machten sich die Boote bei bestem
Wetter auf den rund 30 km langen Weg nach Osten.
Osten ist schon von Weitem am Gerüst der Schwebefähre
erkennbar, einem historischen Wahrzeichen der deutschen
Ingenieurskunst.
Kurz hinter der Fähre liegt der Anlieger des WSC- Osten
(www.wsc-osten.com
, 53°41'44.2"N 9°10'40.3"E), wo die Boote an den
wenigen freien Plätzen im Päckchen festmachten.
Nachdem wir uns beim ersten Vorsitzenden Hendrik
Golkowski angemeldet hatten, gingen die Besatzungen sich
im Ort die Beine vertreten und machten mit Kaffee und
Kuchen Pause.
Auf dem Weg zurück zu den Booten sahen wir dann die
Najade über die Brücke der B495 fahren, die zur
Sliprampe fuhr.
Hendrik Golkowski öffnete die Sliprampe und half die
Boote am Steg zusammenzuschieben, so dass unsere Boote
alle einen Platz für die Nacht fanden.
Im Anschluss ging es ins Restaurant „Altes Amtsgericht“, wo der Hunger mit einem hervorragenden Essen gestillt wurde.
Den Abend ließen wir dann im Clubhaus des WSC ausklingen, welches uns vom Verein zur Verfügung gestellt wurde.
Sonntag 20.09.2020
Nach ruhiger Nacht verabschiedeten wir uns vom WSC und machten uns auf.
Neuhaus sollte ursprünglich das nächste Ziel werden.
Nach Blick auf den Kalender und den Gezeitenplan
änderten wir das Ziel in Stade.
Auf der Elbe angekommen erwartete uns ein ruhiges
Fahrwasser, was für dieses Gebiet nicht unbedingt
üblich ist.
Das Wetter wurde aber immer besser und günstiger Wind
und Gezeitenstrom erlauben eine Gleitfahrt.
Lediglich die Wellen der Ozeanriesen galt es zu
beobachten. Tut man dies nicht, kann auch eine Wellcraft
mit schwerem V8 aus dem Wasser hüpfen.
Damit die Strecke nicht in einem Stück absolviert werden musste, bog der Verband in die Wischhafener Süderelbe ein und legte an den Stegen des Wischhafener Yachtclub an. Deren Stege waren beim Einlaufen fast alle belegt, so dass unmittelbar an der Sliprampe angelegt wurde. Natürlich verblieben die Skipper bei den Booten um Notfalls sofort Platz machen zu können.
Mit soeben auflaufendem Wasser fuhren wir in die Schwinge nach Stade. Die Leonie hätte gerne ein paar Dezimeter mehr Wasser unter dem Kiel gehabt, aber angekommen sind wir dann doch.
Der Hafenmeister im Stadthafen von Stade wurde vorab telefonisch über unsere Ankunft informiert. Er ist aber offensichtlich nur zu Hochwasserzeiten im Hafen, was auch Sinn macht, denn der Hafen fällt komplett trocken und bei Niedrigwasser kann kein Schiff kommen oder wegfahren.
Nach der Ankunft im Hafen standen innerhalb von
Millisekunden Tische, Stühle und Grills auf dem Steg.
Der Sonntag war für das obligatorische Grillen
reserviert.
Leider missfiel genau das dem Hafenmeister, den man aber
mit gutem Zureden besänftigen konnte.
Nach dem Essen wurde dann auch sofort alles wieder
abgebaut, so dass es keinen Grund zu einer Beanstandung
geben konnte.
Mittlerweile wurde es dunkel und die Mannschaften traten
den Verdauungsspaziergang durch die abendlich beleuchtete
Altstadt von Stade an, der dann in einem Lokal am
Marktplatz endete.
Montag 21.09.2020
Morgens war Ruhe angesagt. Mit ablaufendem Wasser wollten die Skipper nicht losfahren. War die Gefahr doch zu groß irgendwo nicht mehr genügend Wasser unterm Kiel zu haben. Also beschloss man den Ratschlägen des Hafenmeisters zu folgen und bis mindesten 1 ½ Stunden nach Niedrigwasser zu warten. Dann hätte Schwinge und anschließend Este genügend Wasser.
Gesagt getan und so brachen sich die Boote erst gegen 16:00 Uhr auf.
Das Wetter wurde nochmals besser und sogar auf der Elbe war quasi Ententeich. Entsprechend angenehm war die Fahrt in ökonomischer Gleitfahrt bis Hamburg in Sichtweite war.
Gegenüber den Villen von Blankenese bog man in die Este.
Vorbei an zahlreichen Gärten und Obstplantagen ein
wunderschöner Anblick, den man nur vom Wasser aus
erleben kann.
Die tiefstehende Sonne und das herbstlich wirkende Licht
tat sein Übriges hinzu.
Auch in Buxtehude hatten wir uns angemeldet und der Steg
hatte genügend Liegeplätze für die Boote.
Der City Sportboothafen hat eine neue Einnahmequelle
aufgetan und so war das gesamte Hafengelände mit
Wohnmobilen belegt.
Kurz nachdem die Formalitäten mit dem Hafenmeister
geklärt waren, setzten sich die Männer in das
bereitstehende Auto von Werner und fuhren Jann nach Osten
und anschließend nach Bremervörde zu ihren
Trailern.
Bis die Gespanne sich auf den Weg machen konnten war es
dunkel und ein Skipper nach dem anderen traf schließlich
in Buxtehude ein.
Mit dem Hafenmeister wurde ausnahmsweise vereinbart, die
Gespanne auf dem Hafengelände zu parken, denn schon um
9:00 Uhr morgens war Hochwasser was zum Slippen genutzt
werden sollte.
Die Black Pearl war als erste fertig und dank guter vorbereitender Arbeiten am Boot, ging auch der Schlick vom Rumpf zügig ab.
Selbst die Heinz Bedenken nicht genügend Anlauf zu haben zerschlugen sich und ein Boot nach dem anderen wurde auf die Trailer gebracht.