2021-06 Anmotoren

 

Anmotoren auf der Unterweser 25. Juni – 28.Juni 2021


Eigentlich ist das Anmotoren jedes Jahr der Frühjahrstörn für die Männer im Marz oder April.


Aber in diesem Jahr war aufgrund der Corona-Pandemie alles anders. Bootshäfen waren


geschlossen. Übernachtungen waren verboten. Als erste Lockerungen in Sicht waren, war


beim TBCO nun die Frage, ob man den Männertörn wegefallen lassen soll.


Nein, das Votum war eindeutig: „Der erste Törn ist die Männertour“. Da Holland aufgrund der


unübersichtlichen Lage flach viel, haben wir uns als Starthafen „Hemelingen“ ausgesucht.

 

Freitag, 25.06.:

 

Besonders erfreulich war, dass Günther und Marita aus Flachsmeer, die bei der Suche nach


einem größeren Boot erfolglos waren, wieder bei einem trailerbaren Boot gelandet waren.


Also war „INFINITY“ erstmals mit dem erfahrenen Skipper Günther dabei.


Des Weiteren durften wir mit „MELODY“ und Skipper Oliver aus Vellmar und „LOUDNESS“


mit Skipper Artur aus Großwolderfeld mit seinem Smutje Holger begrüßen, die das erste Mal


das Team vom TBCO begleiteten.


Enno, der uns schon einmal mit seiner Flipper 620 begleitet hatte, kam mit dem Auto zum


Slip. Leider hatte die Power-Trim-Anlage seines SELVA den Geist aufgegeben und war auf


die Schnelle nicht zu reparieren.


Vom harten Kern des TBCO waren „NAJADE“, „SMURF“, „LEONIE“ und „Hii ...“ mit Jann-


Fokko, Wilke, Heinz und Alfred dabei.


Oliver hatte sich schon vorab beim freundlichen Hafenmeister gemeldet, um sein Boot am


Freitag, den 25.06. mit dem dortigen Travellift zu Wasser zu bringen, alle anderen Boote


wurden geslippt.


Nachdem alle Boote komplett aufgerödelt waren, ging es weseraufwärts bis kurz hinter den


Campingplatz Boller Holz, wo ein Stück schöner Weserstrand als Rastplatz auf uns wartete.

 


Jann-Fokko hatte wohl, irritiert durch zwei sich bräunende Badenixen, die Schubkraft des


175’er Evinrude E-TEC im Vorwärtsgang vergessen und sich dadurch weit auf den weichen


Sand geschoben.


Nachdem sich langsam die heiße Tageszeit verabschiedete, verließen alle Boote bis auf


eines den Sand. Jann-Fokko stellte feste, dass der E-TEC im Rückwärtsgang nicht so viel


Schub erzeugt und es einige Mühe brauchte bis Najade wieder genügen Wasser unter dem


Kiel hatte.


Nachdem wir einige Kilometer stromabwärts gefahren waren erreichten wir die Marina


Wieltsee, wo wir Liegeplätze reserviert hatten. Der Hafenmeister erwartete uns schon und


hatte prima Plätze für uns.


Holger kredenzte einige maritime Spezialitäten in Form von Austern. Danach wurde der Grill


angezündet und Jann-Fokko packte die sehnlichst erwarteten Grillpakete aus. Enno und sein


Bruder waren uns mit dem Auto nachgefahren.


Bis spät in die Nacht erfolgten die üblichen Fachgespräche.

 

Samstag 26.06.:

 

Nach den üblichen Morgenaktivitäten (Augen auf und Motor starten...) ging es weserabwärts


Richtung Bremen zur Sportbootschleuse. Da die Schleusenkammer der Sportbootschleuse


für alle Boote des TBCO zu klein ist, wurde in 2 Etappen geschleust. 5 Boote in der ersten


Schleusung, 2 Boote in der Zweiten zusammen mit anderen Sportbooten.

 


Nach der ersten Talschleusung tuckerten die 5 Boote mit dem letzten Ebbstrom gemütlich


durch Bremen.


In Höhe Seehausen hatten die 2 Nachzügler aufgeschlossen.


In flotter Fahrt ging es bis Lemwerder um die Werften auf niedersächsischer und bremer


Seite zu bestaunen.


Die Weser wird hier merklich breiter.


In Höhe der Huntemündung wurde eine Pause am schönen hellen Weserstrand eingelegt.

 


Es war ein herrlicher Sommertag. Perfekt zum Bootfahren.


Ein Picknick war fällig. Nach einiger Zeit sollte es weitergehen, denn es lag ja noch ein gutes


Stück bis zum heutigen Ziel vor uns. Nachdem wir Brake hinter uns hatten ging es in


Gleitfahrt Richtung Nordenham und Bremerhaven.


In wiederum 2 Etappen schleusen wir in den neuen Hafen mit der Lloyd Marina, dem Ziel für


die Übernachtung. Aufgrund der zu dieser Zeit geltenden Corona-Bestimmungen wurde


entsprechend eingecheckt und die Stadt zur Nahrungsaufnahme für die Crewes und später


eine Tankstelle für das ein oder andere Boot aufgesucht.


Später genoss man auf dem Deich den Untergang der Sonne des Sommertages.

 

 

Sonntag 27.06.:

 

Nachdem sich nach der Morgentoilette alle Crews wieder gesammelt hatten meldeten wir


uns bei der Schleuse zum Verlassen des neuen Hafens an.


Diesmal konnten alle Boote in einem Rutsch geschleust werden. Der Wellengang war


wiederum so gnädig, dass einer Gleitfahr nichts im Wege stand. Ohne besondere


Vorkommnisse und super-Wetter kamen wir gut voran.


In Höhe des gestrigen Pausenortes wollten wir wieder „auf den Sand“, als Heinz auf einmal 2


Worte über die Äther schickte: „Kapitaler Motorschaden!“


„Was ist passiert“ „Es gab einen richtigen Schlag und der Motor ist aus.“ „Motor heiß?“ „Nein,


alles normal!“


Erst mal außerhalb des Fahrwassers den Anker raus. Nach einiger Zeit vermeldete Heinz:


„Motor läuft im Standgas.“


Es wurde verabredet langsam dem nächsten Tagesziel entgegenzufahren und den


einsetzenden Flutstrom zu nutzen. Leonie machte sich mit Hii..., als Absicherung falls der


Motor wieder absterben sollte, in Schleichfahrt auf den Weg.


Infinity, Smurf und Loudness fuhren schon zur Lesummündung vor, um bei der dortigen


Wassertankstelle zu bunkern.


Nach einiger Zeit steigerte Heinz die Drehzahl des V8. Der Motor lief offensichtlich normal.


Schon kurze Zeit später erreichten auch die restlichen 4 Boote die Bootstankstelle und


passierten die Drei, die darauf warteten, dass die Tanks gefüllt werden.


Mit einem ordentlichen Flutstrom ging es Lesumaufwärts an vielen Steganlagen vorbei. Nach


ca. 10 km weiter auf der Hamme bis zur Schleuse Ritterhude.


Die Schleuse Ritterhude war schon geöffnet und der Schleusenwärter signalisierte, dass wir


einfahren sollten. 5 Boote passten rein. 2 warteten.


Sehr gemächlich ging es weiter hammeaufwärts bis „Tietjens Hütte“. Dort musste eine Rast


eingelegt werden, da der Hafenkanal nach Osterholz-Scharmbeck aufgrund seiner Breite nur


im halbstündlichen Wechsel je Richtung befahren werden darf.


Die letzten Kilometer ging es im Convoy in den Osterholzer Hafen zur Steganlage des SC


Hamme.


Direkt am Hafen befindet sich das Restaurant „Skipper-Treff“. Bei herrlichem Wetter ließen


wir uns an einem der Tische im Außenbereich nieder.


Mit Getränken und Deftigem wurden wir Bestens versorgt. Später wurde an den


Sitzgelegenheiten in der Nähe der Boote gefachsimpelt.

 

 

Montag 28.06.

 

Der Wirt des Skippertreffs war so gut, uns ein Frühstück anzubieten. Spitze! Was für ein


Service.


Nachdem alle satt waren konnten wir wieder Richtung Ritterhude starten, um zu schleusen.


Es wurde in 2 Törns geschleust und dann ding es mit einem kräftigem Ebbstrom Richtung


Lesummündung. Ab Vegesack dann auf der Weser gegen den Strom Richtung Bremen, was


aber mit unseren Booten problemlos ist.


Diesmal konnte mit einem Binnenschiff in der großen Schleusenkammer geschleust werden.


Gewohnt routiniert wurden die Boote geslippt. Nur Melody wurde gekrant.

 

Ein ereignisreiches WE!