Pfingstfahrt 18.05.2018 – 22.05.2018
Freitag 18.05.2018
Voller Spannung wurde das erste große gemeinsame Event des TBCOs erwartet. Als gesetzter Termin ist das Pfingstwochenende das erste, wo auch die Damen der Skipper an der Tour teilnehmen.
Schon im Vorfeld war erkennbar, dass viele Leute
mitfahren wollten. So verkündeten die beiden
„passiven“ Mitglieder Frauke und Thomas mit ihrer
„Balu“ mitzufahren genauso wie die beiden erwachsenen
Töchter von Frank und Martina auf der „Black
Pearl“.
Zu den Altbekannten gesellte sich ein neues Boot, die
„Stöpsel“ mit der Besatzung Ute, Werner, Stefan und
Joachim.
Lediglich die „Smurf“ konnte es aus privaten Gründen
nicht einrichten an der Fahrt teilzunehmen.
Als die „Black Pearl“ im bescheidenen Hafen des
Camping Tjeukemeer, (52°54'43.6"N
5°48'33.6"E,
Meerweg 34, 8515 CB Oldeouwer, Niederlande,
vvvfriesemerengaasterland.nl) eintraf, lag die Balu schon
verlassen im Wasser.
Frauke und Thomas waren früh eingetroffen und wollten
noch einkaufen. Insbesondere standen
Spiegelverbreiterungen für das Zugfahrzeug auf der
Einkaufsliste. Hatte die niederländische Autobahnpolizei
doch eine Großkontrolle eingerichtet und insbesondere
Gespannfahrer auf einen Parkplatz eskortiert, um diese
einer gründlichsten Kontrolle zu unterziehen. Das Fehlen
entsprechend breiter Spiegel führte dann auch zu einer
äußerst empfindlichen Geldbuße.
Das Reisegewicht der neu angeschafften Merry Fisher 695
überstiegt schnell die Planungen von Werner. Als
Konsequenz hieraus musste die Besatzung mit 2 Fahrzeugen
anreisen, auf die Proviant und Ausrüstung aufgeteilt
waren.
Aber auch dieses Boot wurde erfolgreich zu Wasser
gelassen, wenn auch das Nummernschild des Anhängers dran
glauben musste. Dieses war aufgrund der
Spezialkonstruktion des Trailers für die Gegebenheiten
vor Ort einfach zu tief angebracht.
Und dass die „Hi…“ ohne besondere Vorkommnisse ins Wasser kam, braucht man eigentlich nicht gesondert zu erwähnen.
Der Hafen mit angrenzendem Campingplatz bietet eigentlich alles was das Skipperherz sich wünscht. Alles ist etwas kleiner gehalten, so haben Boote über 7m Länge sicherlich ein paar Themen. Das kleine Restaurant garantiert die Grundversorgung, die Sanitäranlagen sind klein aber sauber. Ein Spielplatz findet sich genauso wie ein Sandstrand. Das Slippen kostet lediglich für rein und raus 3 Euro. Der große Stellplatz für die Gespanne wurde nicht extra berechnet.
Durch die recht flache Hafenausfahrt begaben sich die Boote mit Ziel Lemmer aufs Tjeukemeer. Trotz der Schnellfahrstrecke gelang es ihnen aber nicht mehr rechtzeitig an der Follegabrücke zu sein. Erst ab dem 1. Juni hat diese länger geöffnet und 2 rote Lampen übereinander zeigten, dass der Brückenwächter bereits den Feierabend eingeläutet hatte.
Kurzerhand wurde beschlossen nach Echtenerbrug am
süd-östlichen Ende des Tjeukemeers zu fahren.
Nach kurzer Erkundung entschloss man sich für den
Jachthaven De Meerkoet (52°52'27.7"N
5°48'57.9"E, De
Petten 16, 8539 RM Echtenerbrug, de-meerkoet.nl).
Der Hafenmeister war noch vor Ort und machte einen
Pauschalpreis von 15 Euro pro Boot aus. Strom und WiFi
waren da inklusive.
Es war kalt und das Grillgut war erst für den nächsten Tag avisiert. Nahe der Brücke ging es ins Eetcafé Dikke Tut, wo freundliche Bedienung half den Hunger zu stillen.
Samstag 19.05.2018
Die Temperaturen waren immer noch nicht die besten, aber nach dem Frühstück machte man sich auf den Weg nach Lemmer.
Dort angekommen begab man sich entlang der Sylroede
Richtung Zentrum.
Es war Markt und dementsprechend viel Publikumsverkehr.
Den ersten Halt machte man an der Kibbelingbude.
Eigentlich gesättigt schaffte man es aber gerade bis zur
anderen Seite des Kanals um dort in einem Eiskaffee den
nächsten Stopp einzulegen.
Während Celina von einem Piraten gekapert wurde, hielt
man die Handys mit einem Auge im Blick. Hatten Heinz und
Inge doch verkündet, dass die Leonie auch im Wasser sei
und man auf dem Weg nach Lemmer war.
Als alle Mannschaften wieder bei ihren Booten waren lief
die Leonie ein um sofort nach einer 180° Wende mit den
anderen Booten die Fahrt nach Sloten aufzunehmen.
Dieser romantische kleine Ort bot mit seinem kleinen
Stadthafen (52°53'35.7"N 5°38'42.9"E) nicht nur einen
idyllischen Liegeplatz, sondern war auch ohne großes
Aufwand vom Tjeukemeer zu erreichen. War doch noch ein
weiteres Boot unterwegs. Die Besatzung der Najade musste
wie jedes Jahr noch die hungrige Bevölkerung von
Westoverledingen und Umgebung versorgen, bevor die Fahrt
angetreten werden konnte. Dafür wurde das einlaufende
Boot aber auch mit einer Laola begrüßt.
Im Hafen gesellten sich noch eine ganze Reihe baugleicher
Segler, die vollbesetzt die Wiesen um die Hafenmauer in
Anspruch nahmen.
Da die Temperaturen immer noch keinen freundlichen
Bereich erreichten, entschloss man sich an den Abend auf
in einem Restaurant zu bestreiten. Nach dem Essen zeigen
sich die räumlichen Vorzüge der Merry Fisher, die alle
Damen am späten Abend beherbergte.
Die Männer, tapfer wie sie sind, blieben auf dem Steg
und ließen den Abend ausklingen.
An allen Booten fand sich ein roter Zettel auf dem die
Hafenmeisterin vermerkte, die Liegegebühren doch bitte
am nächsten Tag an der Brücke zu bezahlen
Sonntag 20.05.2018
Obwohl dem Stadthafen das Sanitärgebäude des angrenzenden Stadthafens zur Verfügung steht, entstand ein erheblicher Rückstau. Die ganzen Segler und der TBCO sprengten doch schnell die Kapazitäten der Anlage.
Etwas verspätet und nachdem die Übernachtung beim Brückenwärter bezahlt wurde, liefen die Boote dann Richtung Stavoren aus. Über Woudsend und dem Hegemer Meer ging es erstmal zum Nieuwe Kruispolle auf dem Fluessen um dort Pause zu machen.
Gestärkt erreichte man auch zeitig Stavoren wo
Liegeplätze am Ende der Stadsgracht (52°53'05.2"N
5°21'38.0"E) gefunden wurden. Wie in den Niederlanden
fast üblich, weisen auch die Stadthäfen eine gute
Versorgung auf. Gepflegte Sanitäranlagen stehen
zumindest bis 22:00 Uhr und dann wieder ab 7:00 Uhr zur
Verfügung. Vorteilhaft an diesem Liegeplatz ist auf
jeden Fall der große COOP Laden, in dem man fehlende
Bestände auffüllen kann.
Am späten Nachmittag flanierten die Crews durch den Ort und vertraten sich die Beine
Endlich waren auch die abendlichen Temperaturen in einem Bereich, wo man ohne Unterkühlungsgefahr den Grill auspacken konnte. So wurde sich neben den Booten arrangiert und bis in den späten Abend gegessen, getrunken und erzählt.
Montag 21.05.2018
Tagesziel war Warkum. Als Zwischenziel setze man Hindeloopen an, auch eins der schnuckeligen Städtchen an der Küste des Ijsselmeers. Über Morra und Jan Broerskanal nutzte man den Anlieger am Yndyk (52°56'28.7"N 5°24'10.7"E). Von dort aus sind es nur ein paar Minuten zu Fuß bis zum Zentrum.
Beim Versuch dort hinzukommen begegneten wir wieder
einmal den Teilnehmern der Elf-Städte Fahrradrundfahrt,
die jedes Jahr am Pfingstmontag stattfindet. Über 235km
fahren dort Profis, welche die sich für Profis halten
und Hobbyfahrer auf einem Rundkurs mit Start und Ziel in
Bolsward (https://www.fietselfstedentocht.frl/nl-NL/uber-die-fietselfstedentocht).
Während die Damen die Geschäfte bevorzugten, setzten sich die Herren in ein Kaffee und genossen Eis oder Koffie.
Noch bevor alle wieder an den Booten waren, machten sich die Hii…, Najade und Leonie schon auf den Weg zum Seehafen. In die gänzlich manuell betriebene Schleuse passen nur 2 Boote und es gibt keine ausreichenden Warteplätze vor der Schleuse.
Nachdem dann auch die anderen 3 Boote im Seehafen waren, fuhr man durch betonnte Fahrwasser und über den langen Schleusenkanal zur Seeschleuse Warkum.
Hinter dieser setzte Alfred einen Funkspruch ab, dass die bewegliche Brücke, die es zu passieren galt, eine längere Pause angesetzt hatte. Daher fuhr man außen über Burefeart und de Horsa zum Jachthafen Bouwsma (52°58'59.1"N 5°27'14.7"E) nicht ohne zwischendurch die Balu und die Stöpsel zu verlieren. Die recht niedrigen Brücken zwangen zur extrem langsamen Fahrt und hierdurch verloren die beiden die vorfahrenden Boote aus den Augen was dazu führte, dass die beiden einen falschen Abzweig nahmen und in eine Sackgasse fuhren.
Auch dieser Hafen hatte noch freie Liegeplätze und nach der Ankunft wurde sofort ein befestigter freier Platz für die nächste Grillrunde okkupiert.
Später am Abend entdeckte man noch fest installierte
Bänke und einen Tisch an dem man dann den Abend
ausklingen ließ.
Dienstag 22.05.2018
Die diesjährige Fahrt war wieder bis zum Dienstag
angesetzt. Daher machten sich die Black Pearl, Stöpsel
und Balu auf den Weg zum Startpunkt am Tjeukemeer.
Die anderen wollten wetterabhängig noch einen Tag
dranhängen und daher wurde sich bereits im Hafen
verabschiedet.
Das Wetter war hervorragend und daher suchten sich die 3 Boote eine Route aus, die im nördlichen Bogen zum Tjeukemeer führte.
Die Fahrt über Hegemer Mar und Langwarder Wielen verlief
so reibungslos, dass noch für einen Abstecher nach Joure
(52°58'18.2"N 5°47'21.5"E) Zeit blieb.
Der Hafenmeister des Stadthafens war mit Rasenmähen
beschäftigt, auf seinem Aufsitzmäher sitzend wurde ein
Obolus für die Zeit des Liegens vereinbart.
Das Restaurant im Hafen hatte allerdings zu, genauso wie
die erste Lokalität die folgte. Erst als man etwas
weiter in die Stadt ging, fanden sich reichlich Lokale
die geöffnet hatten.
Bereits das erste machte einen guten Eindruck und deren
Speisen sättigten die Crews. Wilke, der per Whatsapp
über den Standort informiert wurde, gab aus der Ferne
noch den Tipp zur besten Eismanufaktur der Niederlande.
Auch diese wurde noch getestet bevor das letzte
Teilstück angegangen wurde.
Am Startpunkt wieder angekommen, begann man ein Boot nach dem anderen auf die Trailer zu setzen. Immer mit einem Blick zum Himmel, verkündete der Wetterbericht doch bereits starke Regenfälle aus Richtung Osten, die die Gespannfahrer aber erst später auf der Autobahn erreichten.
Während für die einen der Kurzurlaub bereits zu Ende
war, machten sich die 3 anderen Boote auf um über ein
spiegelglattes Ijsselmeer nach Lemmer zu fahren. Hier
nutzte man die alte Schleuse im Stadtkern um dort
festzumachen.
Nach Powershopping stärkte man sich im La Gondola mit
einer Top- Pizza. Ähnlich wie in anderen Stadthäfen am
Ijsselmeer werden die Liegegebühren am Automaten
bezahlt, wo man eine Karte für die Sanitäreinrichtungen
erhält, die dann auch in anderen Häfen wie z.B.
Enkhuizen verwendbar ist.
Die Niederländer sind in der Sportbootfahrt halt immer
einen Schritt voraus.
Die Leonie fuhr am nächsten Tag als erste los, Najade und Hii… ließen sich etwas mehr Zeit um sich dann dennoch am Tjeukemeer wieder zu treffen und nach dem Slippen die Heimfahrt anzutreten.
Das war mal wieder eine schöne Fahrt.